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Artikel von Sophia Schneider
Veröffentlicht am 15.06.2023 um 12:42 Uhr

Achtung: Backpapier ist nicht recyclebar

Ob zum Plätzchenbacken oder für die Pizza: Backpapier ist aus unserem Küchenalltag kaum mehr wegzudenken. So praktisch das Papier jedoch ist – einmal benutzt, landet es meist im Mülleimer. Was viele nicht wissen: Backpapier ist mit einer Anti-Haftbeschichtung aus Silikon ausgestattet, die verhindert, dass Speisen daran kleben bleiben. Silikone sind nicht wasserlöslich und bauen sich kaum ab. Backpapier ist daher nicht wie normales Papier recycelbar und muss über den Restmüll entsorgt werden.

Nachhaltiger Ersatz für Backpapier

Zum Glück gibt es einige Möglichkeiten, klassisches Backpapier durch umweltfreundlichere Alternativen zu ersetzen. Wir stellen dir hier die acht besten vor.

Einfetten

Der simpelste und der wohl nachhaltigste Ersatz für Backpapier ist das Einfetten von Blech und Auflaufform. Dafür eignen sich Butter, Margarine, Sonnenblumenöl oder Kokosfett. Diese Methode bietet sich besonders für Speisen an, die direkt auf dem Blech oder in einer Form zubereitet und während des Backens mehrfach gewendet werden – zum Beispiel Ofengemüse, Kroketten oder Pommes. Für Kuchen oder Pizzateig einfach etwas Mehl oder Semmelbrösel auf die eingefettete Backunterlage streuen, um das Anhaften zu verhindern.

Backoblaten

Kleine runde oder eckige Backoblaten kennst du bestimmt aus der Weihnachtszeit, denn typischerweise dienen die als „Esspapier“ bekannten Plättchen als Unterlage für Makronen, Lebkuchen oder Konfekt. Die in vielen Formen und Größen erhältlichen Oblaten bestehen aus Wasser, Mehl und Stärke und sind nicht nur essbar, sondern auch vollständig ökologisch abbaubar. Einziger Nachteil: Backoblaten sind recht klein und kommen lediglich bei Plätzchen oder Gebäck als Ersatz für Backpapier in Frage.

Butterbrotpapier

Wie steht es um Butterbrotpapier – lässt es sich nach dem Gebrauch recyceln oder täuscht der Name auch hier? Die gute Nachricht: Butterbrotpapier besitzt keine Silikon-Beschichtung und ist frei von synthetischen Weichmachern und anderen Chemikalien. Dadurch lässt sich das Papier recyceln und ist ein etwas umweltfreundlicherer Ersatz für Backpapier. Trotzdem sollte auch mit Butterbrotpapier sparsam umgegangen werden, denn auch dieses kann nicht oft wiederverwendet werden.

Dauerbackfolie

Ein besonders langlebiger und robuster Backpapier-Ersatz ist Dauerbackfolie. Diese besteht in der Regel aus einem Glasfasergeflecht und ist mit Polytetrafluorethylen (PTFE), auch Teflon genannt, beschichtet. Dauerbackfolien kommen ganz ohne Silikon aus. Sie lassen sich zuschneiden und dadurch formgenau an das eigene Backblech anpassen. Außerdem sind die geruchs- und geschmacksneutralen Folien meist spülmaschinengeeignet und beidseitig beschichtet, Fett wird damit von beiden Seiten aufgefangen – somit ist die Folie perfekt als Ersatz für Backpapier. Das überzeugendste Argument ist jedoch die große Widerstandsfähigkeit des Materials, denn Dauerbackfolien können je nach Hersteller bis zu 1.000-mal verwendet werden. Bonus-Punkt: Dauerbackfolien sind oftmals sogar grilltauglich.

Aufgepasst: Unbedingt die Maximaltemperaturangaben beachten. Diese liegen meist bei 220 bis 230 Grad und dürfen nicht überschritten werden, es können sich giftige Dämpfe entwickeln.

Backmatten aus Silikon

Manchmal auch als „Dauerbackmatten“ bezeichnet, sind Backmatten aus Silikon Allrounder unter den Backpapier-Alternativen. Das liegt an der Unempfindlichkeit und Beständigkeit des Materials, denn Silikonmatten sind meist über mehrere Jahre hinweg problemlos in Gebrauch. Auch großartig ist die einfache Reinigung der Unterlage, die in vielen Fällen sogar über die Spülmaschine erfolgen kann. Im Gegensatz zu Backfolien können Backmatten aus Silikon nicht nur als Ersatz für Backpapier, sondern auch wunderbar als Unterlage zum Kneten von Teig eingesetzt werden, da an der glatten Oberfläche kein Teig haften bleibt.

Backblech mit spezieller Antihaftbeschichtung

Neben einem gut eingefetteten Backblech sorgt auch ein Blech mit einer besonderen Beschichtung aus Teflon dafür, dass Ofengerichte nicht Anbrennen. Keks- und Pizzateig benötigen damit gar keine Unterlage mehr und auch die Reinigung funktioniert reibungslos.

Feuerfestes Glas

Nicht nur optische Hingucker, sondern auch überaus praktisch: Auflaufformen oder Bleche aus feuerfestem Glas sind umweltfreundliche Alternativen zu herkömmlichem Backpapier. Sorgfältig eingefettet und meist mit einem Spritzschutz ausgestatten, lassen sich darauf allerhand Speisen zubereiten. Wird das Glasblech nach langjährigem Gebrauch schließlich aussortiert, kann es eingeschmolzen und zu neuem Glas verarbeitet werden. Und wer gerne für liebe Gäste kocht, schlägt hier gleich zwei Fliegen mit einer Klappe, denn Glasbleche- und formen machen auch als stylishe Servierschalen etwas her.

Pizza- oder Brotbackstein

Diese Backpapier-Alternative lässt unsere Herzen höherschlagen! Köstlichkeiten wie Pizza, Brötchen oder Flammkuchen schmecken auf Pizza- oder Brotbacksteinen gebacken nämlich beinahe wie aus dem Lieblingsrestaurant und kommen dabei ganz ohne Backpapier aus. Die robusten Platten halten sehr hohen Temperaturen stand, speichern Wärme und geben diese gleichzeitig an die aufliegenden Speisen ab. Das macht sie zu einem echten Geheimtipp für Grillfans: Durch die gleichzeitige Temperaturverteilung wird Fleisch besonders schonend gegart und bleibt saftig.

Tipp:

Backpapier mehrfach verwenden

Backpapier kann oft bis zu sechsmal wiederverwendet werden, wenn du ein paar Dinge beachtest. Je länger und heißer gebacken wird, desto früher muss das Papier in den Müll. Um es nicht mit zusätzlicher Hitze zu belasten, sollte Backpapier nicht schon während des Vorheizens im Ofen liegen und nur bei Temperaturen bis 220 Grad zum Einsatz kommen – wird es brüchig oder dunkel, solltest du das Backpapier entsorgen.

Kein guter Backpapier-Ersatz: Alufolie

Alufolie erfreut sich noch immer großer Beliebtheit, ist als Backpapier-Ersatz allerdings weniger geeignet. Das liegt nicht zuletzt an seinem ökologischen Fußabdruck, der durch immense Mengen an Energie und durch das giftige Abfallprodukt Rotschlamm während der Produktion erzeugt wird. Das Bundesinstitut für Risikobewertung warnt zudem vor dem Gebrauch von Alufolie im Backofen und in Verbindung mit warmen Speisen. Vorsicht ist insbesondere bei salzhaltigen Lebensmitteln geboten, da dieses die Aluminiumbeschichtung zusätzlich angreift und löst.